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Nürnberg Herbst 1998
 
Ein erlebnisreiches Wochenende liegt hinter uns, denn vom 02. bis 04. Oktober 98 fand unser Herbsttreffen in Burgthann im Frankenland statt. Der Sammlerkollege Hans Sukowski hatte eingeladen und uns vorzüglich mit Hotel und Halle für die Telefonbörse versorgt. An dieser Stelle nochmals unseren herzlichen Dank, der auch jenen Mitgliedern gilt, die ihn dabei unterstützt haben. Während am Freitagabend die traditionelle Fachsimpelei im gemütlichen Gasthof den Mittelpunkt darstellte, stand am Samstagmorgen der Besuch des Nürnberger Postmuseums auf dem Programm.

Die etwa 40 Mitglieder haben sich neben den Exponaten und Filmen über das Telefon auch im Verkehrsmuseum umgeschaut, wo die Eisenbahn das Hauptthema ist. Ohne Hektik ging es dann in ein privates Wehrkundemuseum. Dort erwartete man uns mit einer Erbsensuppe, um dann der, Fernmeldebereich mit den vielen Feldfernsprechern und Feldvermittlungen zu besichtigen. Für viele unserer Mitglieder ein reines Sammelsurium, das bei seiner Vielfalt und dem geringen Platzangebot ein wenig unaufgeräumt erschien - aber trotzdem interessant. Da hier im Freigelände und den angrenzenden Baracken auch Panzer, Kanonen. Haubitzen, Torpedos und Sonstiges herumstand, hat sich so manch älterer Kollege an die unerfreuliche Zeit des Krieges erinnert.

Am Abend dann die obligatorische Versammlung, über die Frau Beatrix Dominik ein Protokoll erstellt hat, das wir auf den nächsten Seiten veröffentlichen. Recht zügig konnten wir in den so geschätzten Informationsaustausch überleiten.

Am Sonntagmorgen pünktlich um 9.30 begann der Aufbau des Flohmarktes, der für viele das Wichtigste überhaupt zu sein scheint. Diesmal in einem geräumigen Nebensaal, in den sich ein reichhaltiges Angebot für die knapp hundert Besucher präsentierte.

Das Resümee des Wochenendes ist wohl eine einstimmige Zufriedenheit, so daß sich auch der weiteste Weg gelohnt hat.

Günther Mergelsberg


Die Presse berichtete folgendes:

Sammler aus ganz Deutschland trafen sich in Burgthann

BURGTHANN - Alexander Graham Bell, der Vater des ersten praktisch einsetzbaren Telefons, hätte bei diesem Anblick sicher seine wahre Freude gehabt. Über hundert Fans seines Vermächtnisses hatten sich in Burgthann zu einem von der Sammlervereinigung für historische Telefone organisierten Treffen zusammengefunden.

  
Auf zahlreichen Tischen waren sie aufgebaut, Telefone, ausgeweidet oder intakt, Schaltanlagen, Kabel, Klemmen und alles mögliche an Krims Krams rund ums Telefon. Zwar wurden mehrheitlich historische Modelle gehandelt, doch auch eine komplette Telefonanlage war zu sehen, die nicht nur das gesprochene Wort übermittelt, sondern auch mit Hilfe eines Kamerasystems, den Anblick des Sprechers. Ein reichhaltiger Querschnitt durch die Entwicklungen des Jahrhunderts, das seit der Erfindung des für weite Teile der damaligen Bevölkerung magisch anmutenden Telefons vergangen ist. Bis ins ferne Spanien reichen die Kontakte der etwa 180 Mitglieder Zahlenden Sammlervereinigung.

Da sind Männer fortgeschrittenen Alters, die mit Begeisterung in Kartons wühlen, randvoll mit Ersatzteilen, die seit langem nicht mehr benutzt werden, geschweige denn, noch hergestellt werden. Viele der Unterhaltungen sind geprägt von kryptischer Fachsprache: „... da hatte der lauter so RFT-Sachen, so 38er Nachbauten . . ." Ach so! Dramatische Geschichten werden erzählt, von gefundenen Kostbarkeiten:  das hatte einen Griff, wunderschön, aus Elfenbein gearbeitet, doch das Sammlerglück ging jäh in Scherben, nämlich als besagter Griff bei der Restauration zu Boden fiel und zersprang, und es schwingt echtes Bedauern in seiner Stimme.

Überhaupt wirkt der finanzielle Rahmen des Handels beeindruckend. Bei ein paar Mark für Kabel beginnt die Spanne. Seltenere Stücke kosten schon mal einige Tausend und der Glanzpunkt der Börse, ein Schmucktelefon aus dem Jahre 1904, erleichtert das Portemonnaie um satte 15.000 Mark. bk/22