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Hamburg Frühjahr 2001
 

Bericht über das Frühjahrssammlertreffen 2001 in Hittfeld von einem neuen Sammlerkollegen.

Nachdem ich am späten Nachmittag des 18.05.01 in Hittfeld bei Hamburg eintraf, stieg bei mir die Spannung: Was wird mich wohl an diesem Wochenende an Neuem und Interessantem erwarten? Schon auf dem Parkplatz vor dem Hotel „Zur Linde" wurde mir anhand der verschiedensten Autokennzeichen klar, dass die Teilnehmer des Frühjahrstreffens aus allen Teilen Deutschlands angereist waren. Am Abend traf man sich dann im Konferenzraum des Hotels bei vielen Gesprächen, die sich hauptsächlich um technische Details von Apparatetypen oder deren Einzelteilen drehten. Das Private kam dabei natürlich auch nicht zu kurz - schließlich kannten sich sehr viele schon von vorhergehenden Treffen. Ich selbst fungierte dabei erst einmal als interessierter Zuhörer bis in den späten Abend.

Am Samstagmorgen erfolgte der gemeinsame Besuch des „Telefonmuseums Hittfelder Bahnhof`. Nach den einleitenden Worten von Herrn Rainer Pfeiffer als Eigentümer und Museumschef und Herrn Günther Mergelsberg kannte meine Begeisterung keine Grenzen mehr; ich fand es einfach toll, was hier in einem alten Bahnhof von 1871 in mühevoller Arbeit mit sehr viel Zeitaufwand von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Fernmeldetechnik (Telefonie und Telegrafie einschließlich aller Randbereiche) gezeigt wurde. Ein ganz großes Lob von mir, der dieses Museum mit seiner so großen Vielfalt zum ersten Male sah, an Herrn Pfeiffer und seine Helfer. Nach soviel Technik schmeckte allen der umfangreiche Imbiss auf dem Bahnsteig des alten Bahnhofs. Dass in zwanzig Metern Abstand die Nah- und Fernverkehrszüge anhielten bzw. durchrauschten, war eben Bahnhofsatmosphäre.

Nachdem die letzten Bissen verzehrt waren, begann eine ganz schöne Hektik. In kürzester Zeit wurde aus Kofferräumen mit Schub- und Sackkarren soviel auf den Bahnsteig und die Tische gekarrt, dass es mir fast den Atem verschlug. Ich hatte noch nie ein solches Angebot an Fernmeldetechnik und Literatur auf einem Fleck gesehen. Von ganzen Zentralen über Apparate bis hin zu Ersatzteilen und Schnüren war alles zu finden. Ein paar Dinge habe ich auch erstanden - für einen W 28 Wandapparat war ich allerdings beim Bieten zu langsam.

Am späten Nachmittag machte ich mit einigen Sammlern einen Rundgang durch das gemütliche Hittfeld mit seinen Fachwerkhäusern und seiner Spielbank; ab und zu sah man auch Häuser mit Rieddächern. Nun hatten wir wieder Appetit auf das gemeinsame Abendessen, und danach wurden im gemütlichen Rahmen die Gespräche vom Vorabend fortgesetzt. Ich konnte dabei viele Einzelheiten in Verbindung mit unserer Leidenschaft erfahren, aber auch das allgemeine, persönliche Gespräch kam dabei nicht zu kurz. So verging der Abend wieder sehr schnell in netter Runde.

Am Sonntag stand pünktlich um 10.00 Uhr ein Bus vor dem Hotel, der uns nach Hamburg in das „Museum für Kommunikation" brachte. Dort besichtigten wir die Exponate der ständigen Präsentation und die aktuelle Ausstellung „Mensch - Telefon", die schon in Frankfurt war und demnächst auch in Nürnberg und Berlin zu sehen sein wird. Die sachkundige Führung unserer Gruppe bestand Frau Elke Schmidtpeter vom Museum für Kommunikation mit Bravour, obwohl sie es ja nicht ganz leicht hatte bei einer Gruppe, die ihr mit so viel geballtem Wissen über das historische Fernmeldewesen gegenüber stand. Die Sonderausstellung mit seiner großen Bandbreite über das Telefon unter sozial-, kultur- und alltagsgeschichtlichen Aspekten hat mir besonders gut gefallen.

Nach dem Museumsbesuch folgte noch eine Stadtrundfahrt, welche uns die Sehenswürdigkeiten der Weltstadt Hamburg mit seinem Flair und dem bedeutenden Hafen näher brachte. Nach der Rückkehr in Hittfeld verabschiedete sich der größte Teil der Sammlertreffsteilnehmer. Einige blieben zu Kaffee und Kuchen in der „Linde" und vertieften sich noch in Gespräche über die letzten Eindrücke.

Ich möchte an dieser Stelle besonders dem Rainer Pfeiffer für die Vorbereitung und Durchführung des interessanten Wochenendprogramms danken, aber ebenso denen, die mir als neuem Sammlerkollegen geholfen haben, dass meine Erwartungen in mein erstes Sammlertreffen voll erfüllt wurden.


Mit freundlichem Sammlergruß Michael Wächter