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Bruchsal Herbst 2004
 
Das letzte Sammlertreffen fand Ende Oktober 2004 bei Bruchsal statt. Vom Wetter verwöhnt war das ein angenehmes Wochenende mit einer sehr eindrucksvollen Besichtigung und Führung im Schloss Bruchsai, das ein Hauptwerk des deutschen Barocks darstellt. Beeindruckend ist das zentrale, ovale Treppenhaus, das von Balthasar Neumann, dem Würzburger Baumeister, geschaffen wurde. Es führt zu den prunkvollen Festsälen, die sich besonders durch ihre räumlich und perspektivisch je nach Standort verändernden Deckenbemalungen hervorheben.

Gleichzeitig konnten wir im Schloss das größte deutsche Museum mechanischer Musikinstrumente erleben. Bemerkenswert ist hierbei die seit dem 18. Jahrhundert bis Mitte des 20. Jahrhunderts eingesetzte Mechanik, die im Zusammenwirken mit Federaufzügen und später auch Elektromotoren die Bewegung der Figuren, das pneumatische Füllen der Blasebälge für Orgeininstrumente, die Streichbewegungen von Geigen oder das automatische Klavierspielen übernahm. Hier gibt es viele Parallelen zu der angewandten Technik und den verwendeten Materialien bei frühen Geräten aus dem Fernmeldebereich. Interessant wurde diese Führung durch die ausführlichen Erläuterungen und die Klangfülle, die von den Geräten ausgeht. Die angesetzten zwei Stunden Besichtigung reichten nicht aus, um auch nur einen Bruchteil der über 1.000 verschiedenen Musikautomaten zur Kenntnis zu nehmen.

Der Nachmittag stand ganz zur Verfügung für den Besuch im Technik-Museum Speyer. Hier konnte wohl jeder etwas über sein zweites oder drittes Hobby finden. Flugzeuge, Autos, Eisenbahnen, Schiffe - alles im Original und frei zur Begehung. Ob man sich nun vom größten Transportflugzeug der Sowjetunion oder der Enge eines deutschen U-Boots beeindrucken ließ. Wer auf der Nord-Süd-Fahrt durch Deutschland an Speyer oder Sinsheim (beides in der Nähe von Mannheim) vorbei kommt, sollte sich einen Tag für einen Besuch in einem der Technikmuseen gönnen.

Am Abend fand die alljährliche Mitgliederversammlung statt, über deren Verlauf das Protokoll informiert. Und wie üblich stand am Sonntagmorgen unsere Sammlerbörse auf dem Programm. Auch wenn einige immer mit den Hufen scharren, wenn es um den Zeitpunkt des Aufbaus geht - keiner kommt früher herein, denn für jeden ist genügend Platz reserviert und auch Zeit vorhanden, um ordentlich alles auszustellen. Und wenn dann alles so weit ist, dass die Besucher und Käufer hereinströmen, dann entwickelt sich immer wieder die hektische Atmosphäre eines Marktes, auf dem keiner etwas verpassen will. Das macht den Reiz einer solchen Börse aus. So war es auch hier, und so soll es auch bleiben.

Ausgerichtet und vorbereitet hat dieses Treffen Herr Martin Janzen. Es ist ihm sehr gut gelungen; dafür nochmals unser aller herzlicher Dank.

Günther Mergelsberg