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Ulm Herbst 2005
 
Das diesjährige Sammlertreffen im Herbst hatte unserer Sammlerkollege Winfried Mundt aus Bopfingen (Baden Württemberg) ausgerichtet.

Am Samstag, dem 29. Oktober, trafen sich gegen 9 Uhr 45 auf dem Parkplatz beim Schloss des Fürsten Moritz zu Wallerstein in Baldern, in der Nähe von Bopfingen, 58 Personen. Petrus hatte es gut mit uns gemeint, doch die Sonne hatte etwas Probleme, sich durch den Nebel zu drücken. Gegen 10 Uhr begrüßte Herr Mundt die Anwesenden, und kurz darauf ging es zu dem etwa 200m höher gelegene Schloss. In zwei Gruppen aufgeteilt nahmen wir an einer Schlossführung teil.

Die Anfänge der Burg Baldern datieren zurück ins 11. Jahrhundert. Auf den Grundmauern der mittelalterlichen Burganlage entstand in den Jahren 1718-1737 das barocke Residenz-Schloss des Grafen zu Oettingen-Baldern und später Fürsten zu Oettingen-Wallerstein. Der Rundgang durch die Räume des Schlosses zeigt die Wohnkultur des 18.Jahrhunderts und bietet einen Einblick in die umfangreiche Waffensammlung des Fürstlichen Hauses Oettingen-Wallerstein.

Die Schlossführerin unserer Gruppe, Frau Annegret Meyer, erläuterte uns in den Räumen der Waffensammlung den Gebrauch einzelner Waffen so bildlich, dass man förmlich das Blut spritzen sah. Man konnte erahnen, was das früher ein Gemetzel auf den Schlachtfeldern war. Nach Besichtigung der prachtvollen Salons und Gemächer mit dem barocken Originalinventar endete der Rundgang nach ca. 1 Stunde im großen Festsaal, der ein wahres Meisterwerk barocker Baukunst ist.

Zurück auf dem Parkplatz bekamen wir von Winfried Mundt Essensgutscheine, die er und seine Frau aus Werbeprospekten der Firma Möbel Mahler ausgeschnitten hatte. Man konnte aus zwei preiswerten Gerichten auswählen. Man merkte, wir sind halt in Schwaben. Und inzwischen hatte es auch die Sonne geschafft, die letzten Nebelschwaden zu vertreiben; die Landschaft leuchtete in seinen herbstlichen Farben. Wir fuhren, zum Teil in Kolonnen, zurück nach Bopfingen, um im Möbelgeschäft Mahler unser Mittagessen einzunehmen.

Gegen 14 Uhr trafen wir uns in Nördlingen am Bayerischen Eisenbahnmuseum, um dort an einer Führung mit 40 Personen teilzunehmen.Nach der Begrüßung durch Herr Böhnlein (wie kleine Bohne) erfuhren wir, dass, nachdem die erste Eisenbahn 1835 von Nürnberg nach Fürth gefahren war, König Ludwig der I. den Ausbau der Bahn in Bayern vorantrieb und die Strecke von Lindau am Bodensee nach Fürth entstehen ließ. 1849 wurde Nördlingen angebunden und 1863 kam Bopfingen als Grenzbahnhof zwischen den damaligen Staaten Bayern und Württemberg dazu.

Das ehemalige Bahnbetriebswerk , das 1984 stillgelegt wurde, konnte 1985 durch das Bayerische Eisenbahnmuseum mit dem gesamten Gelände übernommen werden. Nach und nach wurde ein Großteil der rückgebauten oder stillgelegten Einrichtungen und Gleisanlagen wieder in Betrieb genommen. Inzwischen befindet sich auf dem Bw-Gelände (fast) alles, was für einen reibungslosen Einsatz von Dampflokomotiven und auch Dieseltriebfahrzeugen benötigt wird. Zur Zeit befinden sich hier etwa 150 Fahrzeuge. Der Rundgang durch die Betriebshallen machte anschaulich, wie die Mitglieder des Vereins die alten "Dampfrösser " in jahrelanger Arbeit restaurieren und zum Teil wieder in betriebsbereiten Zustand stellen.
Die einstündige Führung durch die Hallen und das weitläufige Außengelände ging viel zu schnell vorbei; danach konnte der eine oder andere sich noch auf dem Gelände umschauen und einige Fotos schießen.

Gegen 19 Uhr trafen wir uns im Gasthaus "Zum Lamm" in Trochtelfingen zum Abendessen. Wir ließen uns die köstlichen Gerichte à la card und die einheimischen Biere munden. Ab 20 Uhr fand dann unsere diesjährige Mitgliederversammlung statt, über deren Verlauf das Protokoll informiert.

Am Sonntagmorgen kurz vor 9 Uhr 30 standen schon einige Mitglieder mit ihren Bananenkartons und Kisten vor dem Eingang des "Wilhelm Hahn"-Bürgerhauses, um eingelassen zu werden. Nach Öffnung des Saales strömten die ca. 20 Anbieter hinein, um ihre Waren für die Sammlerbörse auf die bereitgestellten Tische aufzubauen. Zum Teil mussten sogar noch weitere Tische gestellt werden. Pünktlich um 10 Uhr wurde die Börse eröffnet, und die Besucher bevölkerten die Stände, um das eine oder andere "Schnäppchen" zu machen. Dabei wurden natürlich auch wieder persönlich Kontakte geknüpft und Visitenkarten ausgetauscht.

Viel zu schnell ging die Zeit vorüber, und so verabschiedeten sich die meisten Mitglieder, um den zum Teil langen Nachhauseweg anzutreten. Mancher nahm noch im Kreise der Sammlerkollegen im angeschlossenen Gasthaus "Zum Lamm" ein Mittagsmahl ein. Im Laufe des Nachmittags trafen sich bei unserem Organisator Winfried Mundt in Bopfingen noch einige Mitglieder, um sich seine umfangreiche Telefonsammlung anzuschauen und zu bestaunen. Seine Frau Conni bewirtete inzwischen die Leute mit Kaffee und Kuchen. Mancher, der mit Familie gekommen war, nutzte den Brückentag Montag, um die in der Nähe gelegen Museen wie zum Beispiel das Steiff-Museum in Gingen oder Legoland in Günzburg zu besuchen.

Alles in allem war es wieder einmal ein gelungenes und gut organisiertes Sammlertreffen, für das wir uns bei Winfried Mund und seiner Gattin ganz herzlich bedanken. Selbst Petrus spielte mit und verwöhnte uns mit sonnigen Abschnitten.

Michael Leschikar