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Freiburg i. Breisgau Frühjahr 2008
 
Dieses Mal trafen wir uns im schönen Freiburg im Breisgau. Als Tagungshotel hatten wir uns das Stadthotel Freiburg ausgesucht, das im Herzen Freiburgs liegt und deswegen so kurze Wege zur Altstadt bietet. Viele Sammlerkollegen waren schon im Verlauf des Freitags angereist, um ihr Quartier zu beziehen. Dieses mal waren besonders viele Ehefrauen oder Lebensgefährtinnen unserer Sammlerfreunde mitgekommen, ließ doch die zentrale Lage interessante Spaziergänge und auch Einkaufsbummel zu. Und da das Wetter anfänglich einen positiven Eindruck hinterließ, hatten einige das Wochenende vorne bzw. hinten verlängert und gleich einen Kurzurlaub im Schwarzwald eingeplant. Für uns folgte auf der Hotelterrasse ein gemütlicher Abend mit anregenden Gesprächen, der sich nach einem leckeren Abendessen erst spät abends in der Hotellobby zum Ende neigte.

Der nächste Morgen begann mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet, und gegen 9.30 Uhr traten wir dann eine Omnibusfahrt zum Badischen Winzerkeller in Breisach an. Dort erwartete uns eine Kellereiführung mit anschließendem Mittagessen und einer damit verbundenen Weinprobe.

Die Führung begann mit einem Film über den Anbau, die Vermarktung und die wirtschaftliche Bedeutung dieser genossenschaftlichen Einrichtung, die zu einer der größten in Europa zählt. Weiter ging es mit einer Betriebsführung, auf der wir von der Anlieferung der Trauben über die Lagerung des Mostes bis zur Abfüllung des fertigen Weines und dessen Versand alles erklärt und gezeigt bekamen. Bereitwillig wurden alle Fragen über diese imposante Betriebsanlage beantwortet. Besonders beeindruckend fanden wir die riesigen Edelstahltanks, die über 100 Millionen Liter Most bzw. Wein aufnehmen können. Mit einem Bähnle fuhren wir durch die Gewölbekeller - vorbei an den reichlich verzierten Holzfässern, in denen die besonders guten Tropfen zur Vollendung heranreifen.

Die Führung endete mit einer Weinprobe und einem großen Vesperteller, der uns nach dem langen Rundgang ausgezeichnet geschmeckt hat. Und nachdem der Eine oder Andere noch seinen Lieblingstropfen im angeschlossenen Shop erworben hatte, ging es mit dem Bus wieder zurück nach Freiburg. Nun blieb jedem genügend Zeit zu einem Stadtbummel, zum Kaffeetrinken oder zur Nachmittags-Siesta.

Dass wir mit dem Nachmittagsprogramm unter dem Titel "Teufel, Pest und böse Träume" auch Regen bestellt hatten, war uns nicht bekannt. Jedenfalls eilten wir durch die Altstadt ans Schwabentor, dem Ausgangspunkt dieser Tour, durch die uns ein Historiker und Schauspieler vom Freiburger Theater führte.

Er trug mittelalterliche Kleidung und befleißigte sich, auch seine Sprache der damaligen Zeit anzupassen. Er erzählte uns ungewöhnliche Geschichten von Landesfürsten, Bischöfen und der Bevölkerung. Anekdoten von Geistern und deren Beschwörern, von der Pest und unbekannten Gebräuchen, die sich jeweils an den Häusern, Plätzen oder Brücken zugetragen haben (sollen), an die er uns begleitete. Und wenn uns nicht das Wetter einen Strich durch dieses Abenteuer gemacht hätte, so dass einige mit ihren Sommersandalen nasse Füße bekamen, dann hätte er uns bestimmt bis tief in die Nacht unterhalten. Als Erwachsene haben wir diesen Spaß sehr unterhaltsam gefunden; wären Kinder dabeigewesen, so hätte die Eltern sich auf eine unruhige Nacht einstellen können. 

Nach diesem Spuk freuten wir uns auf das gemeinsame Abendessen, bei dem sich Spargel mit Pfannkuchen als badische Spezialität als Favorit herausstellte. Wie bei solchen Treffen üblich folgte ein reger Gesprächsaustausch - und der Klavierspieler, der uns so angenehm beim Essen begleitet hatte, muss wohl zwischendurch gemerkt haben, dass er eigentlich von einer österreichischen Trachtengruppe und deren Publikum in einem ganz anderen Saal angeheuert worden war. Uns war es nur recht so. Und trotz der "Nachschubprobleme" bei den Getränken endete dieser Abend irgendwann um Mitternacht.

Am Sonntagmorgen dann der übliche Ablauf: Frühstücksbuffet ganz lange für die Frühaufsteher und Genießer, aber entsprechend kurz für Langschläfer und diejenigen, die einen Stand auf der Telefonbörse aufzubauen hatten. Es hat sich wohl im Laufe vieler Jahre herumgesprochen, dass die Standbeschicker ihre ungestörte Aufbauzeit benötigen, ehe dann um 10 Uhr der Zutritt für alle gegeben war. Das Angebot auf recht vielen Tischen war sehr vielseitig und umfangreich, so dass wohl für jeden etwas dabei war. Durch die Werbung in der Zeitung und im Rundfunk kamen auch "Dorf"-Bewohner aus nah und fern; dadurch waren wir nicht nur unter uns. Wie man sich denken kann, wurden die Sachen gegen 12 Uhr wieder eingepackt, und die meisten verließen Freiburg. Wer blieb, hat sich sein Folgeprogramm selber zusammengestellt - wir hoffen jedenfalls, dass alle die besten Eindrücke unserer badischen Heimat als Erinnerung an dieses Treffen mit nach Hause nehmen konnten.

Stefan Binz und Bernd Müller