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Paderborn Frühjahr 2009
 
Wir, meine Frau und ich, hatten uns schon frühzeitig für das Treffen in Paderborn entschieden. Nach dem Motto, der Weg ist das Ziel, machten wir daraus eine Landpartie. Aus dem Braunschweigischen kommend, fuhren wir über Hildesheim, Hameln, Schloss Hämelschenburg, mit kleiner Pause in den dortigen Schlossanlagen, weiter über Bad Pyrmont, was über die Mittagszeit einen recht beschaulichen Eindruck vermittelte, weiter zu den Externsteinen (östlich des Weserberglandes). Die Externsteine waren Treffpunkt einer Rallye des Westfälischen Oldtimer-Clubs. Den teilweise sehr alten Fahrzeugen sah man an, dass sie mit viel Liebe wieder fahrtüchtig gemacht worden sind und von ihren Besitzern gehegt und gepflegt werden.

Das Hotel „Stadthaus“ in Paderborn, ein Haus im neoklassizistischem Stil, machte einen guten Eindruck und war bestens renoviert und nah zur Altstadt gelegen. Anlass genug, sofort einen ersten Rundgang zu machen, da uns Paderborn bisher nicht bekannt war. Schön war es, die ersten bekannten Gesichter zu sehen und die ersten Stadt-Informationen auszutauschen. Das abendliche Treffen im Hotel Stadthaus fand in gemütlicher Atmosphäre und anregenden Gesprächen statt.

Für Samstagmorgen war eine gemeinsame Stadtführung angesagt, welche in zwei Gruppen erfolgte, mit jeweils sehr freundlichen und kompetenten Stadtführern. Paderborn, auch  „Stadt des Wassers“ genannt, hat eine Besonderheit. Mitten im Zentrum entspringt die Pader, Deutschlands kürzester Fluss, der nach etwa 4 km in die Lippe mündet. Aus mehr als 200 Quellen dringt das Wasser mit einer durchschnittlichen Schüttmenge von 5000 Liter pro Sekunde aus dem Boden. Es handelt sich hierbei um Oberflächenwasser der südlich gelegenen Paderborner (Karst-) Hochfläche. Dieses Paderquellgebiet bildet eine schöne Parklandschaft mitten in der Altstadt und lädt zum Verweilen ein. Überhaupt macht die Altstadt einen sauberen und gepflegten Eindruck.

Obwohl Paderborn zum Ende des 2. Weltkrieges zu etwa 85 Prozent in Trümmern lag, ist davon heute nichts mehr zu sehen bis auf die Informationstafeln an den herausragenden Sehenswürdigkeiten, welche den ursprünglichen Zustand zeigen und den Zustand der Zerstörung. Auf unserem Weg durch die Altstadt konnten wir mehr als zwanzig historische Bauwerke aller Stilepochen sehen. Am eindruckvollsten war für uns der wuchtige 92m hohe romanische Turm vom Dom, wobei das Kirchenschiff selbst gotisch gehalten ist. Die belegbare Geschichte von Paderborn beginnt jedoch schon 777, als Karl der Große im Zuge seiner Eroberung des Sachsenlandes in unmittelbarer Nähe der Paderquellen eine eigene Burg errichten ließ. Die Grundmauern der Pfalz sind heute noch zu sehen. Natürlich haben wir uns auch das Wahrzeichen der Stadt angesehen, das berühmte Drei-Hasen-Fenster....Der Hasen und der Löffel drei, und doch hat jeder Hase zwei...Nur möglich, da die Hasen kreisförmig an den Ohren verbunden sind.

Am Nachmittag stand das Heinz Nixdorf Museums-Forum (HNF) auf dem Programm. Es wurden wieder zwei Gruppen gebildet, um dem kompetenten und freundlichen Führungspersonen die Übersicht zu erleichtern. Bei dem HNF handelt es sich um ein ehemaliges Verwaltungsgebäude der Nixdorf AG, welches zu einem modernen und höchst attraktiven Museum und Veranstaltungszentrum umgebaut wurde. Das HNF ist heute, nach eigenen Angaben, das größte Computermuseum der Welt. Auf über 6000 qm Ausstellungsfläche erlebten wir ca. 5000 Jahre Kommunikations- und Informationstechnik, beginnend mit der Keilschrift bis in das Computer-Zeitalter von heute. Mehr als 2000 ausgestellte Objekte machen die Ausstellung zu einer Zeitreise. In einem Ausstellungsbereich steht die „Galerie der Pioniere“ , wo 15 Wegbereiter der Informationstechnik vorgestellt werden, u.a. Leibniz, Siemens, Hollerith, Zuse und Heinz Nixdorf selbstverständlich. Natürlich wird die optische und elektrische Telegraphie vorgestellt und mit Objekten belegt. So werden auch eine Anzahl von Telephonendgeräten vorgestellt, neben einer automatischen Vermittlungsstelle, welche im Anschluss der Führung von den Teilnehmern eifrig ausprobiert wurde. Die Fülle des Dargebotenen kann an nur einem Nachmittag gar nicht bewältigt werden und eröffnet die Möglichkeit, noch einmal wiederzukommen.

Der Abend wurde gemeinsam im Paderborner Brauhaus verbracht. Einem Restaurant mit Biergarten direkt an der Pader gelegen. Bei dem Biergarten soll es sich um den größten der Stadt mir mehr als 350 Sitzplätzen handeln, einer Größenordnung, die wohl den etwa 15.000 Studenten, welche in der Stadt studieren, angemessen ist. Bei gutem Essen und Trinken in angenehmer Atmosphäre fand ein reger Austausch an Neuigkeiten bis spät in die Nacht statt.

Auch am Sonntagfrüh lachte uns die Sonne an, das Frühstück war wieder ausgezeichnet und bot jedem Geschmack etwas. Die Börse, klein aber fein, begann unaufgeregt um 10 Uhr. Neben ortsansässigem Publikum erschien auch ein Foto-Reporter-Team der Neuen Westfälischen Tageszeitung, das Aufnahmen und Interviews machte. Nach 12 Uhr traten wir den Heimweg an und freuten uns jetzt schon auf das Herbsttreffen in Meiningen.

An dieser Stelle möchten wir Herrn Thomas Prelovsek für seinen Einsatz danken. Die Wahl des Hotels und die Räumlichkeiten für das Beisammensein waren sehr gut gewählt, und das Programm war interessant für alle – also auch für die Damen. Danke!

Lutz - Rüdiger und Doris Borrmann