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Bad Reichenhall Frühjahr 2010

Beim Sammlertreffen vom 07. - 09. Mai in Bad Reichenhall, das, solange wir in den Tälern blieben, von angemessenem bis hervorragendem Wetter begleitet war, fanden sich wieder rund 35 Mitglieder - darunter auch etliche derer besseren Hälften - großteils schon zum gemütlichen Freitagabend im Hotel Hofwirt ein.

Den Samstag eröffnete der Besuch der Dauerausstellung „Dokumentation Obersalzberg“, welche zwar fernmeldetechnisch fast nichts, aber umso mehr eine hervorragende Gesamtschau über mehr als die 12/1000 Jahre des Dritten Reiches zwischen Führers Berghof, den Begleiterscheinungen für die damaligen Anwohner, Deutschland und der Welt bot. Die hauptsächlich im neuerrichteten Dokumentationsbau, aber auch in den historischen Bunkeranlagen anschaulich präsentierten zeitgeschichtlichen Dokumente beeindruckten und ergriffen die Teilnehmer durchaus.
 

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Einen – bei Wunsch - durchaus zünftigen Mittagstisch nahmen wir in der malerisch in einem Seitental gelegen Scharitzkehlalm ein.

Zur Mittagsrast sind wir auf der Scharitzkehlalm (1.038 müNN) eingekehrt.
 

 

 Als Relikt aus der NS-Zeit ist am Obersalzberg mit dem ehemaligen „Berghof“ von Adolf Hitler oberirdisch nichts mehr erhalten.


Lediglich die umfangreiche Bunkeranlage mit Zugang aus dem heutigen Haus der Dokumentation blieb unbeschädigt und kann besichtigt werden. Ihre Wiederherstellung ist zwar noch nicht abgeschlossen, doch der begehbare Teil zeigt deutlich, mit welchem Aufwand hier eine Schaltzentrale der Macht errichtet wurde.
 

 

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Es schloss sich die Bus-Auffahrt zum Kehlstein an, dem es aber leider gefallen hatte, sich in Wolken zu hüllen, so dass sich die Aussicht nach Blick auf unser Mittagslokal und in das Berchtesgadener Land auf halber Höhe im Nebel verlor, worüber manche auf Grund der bis dahin schon schwindelerregenden Aussicht nicht unfroh gewesen sein mögen. Oben angekommen beschränkte der Nebel die Sicht auf die Besichtigung des originalen Stromaggregates (U-Boot-Diesel), das aber wegen Wartung leider nicht im Lauf erlebt werden konnte.

Auf den Berggasthof Kehlsteinhaus
(1834 müNN) kommt man nur mit dem extra dafür eingerichteten Busdienst, wobei man ab der Endhaltestelle durch einen sehr aufwendig in den Berg getriebenen Gang zu einem feudalen Aufzug gelangt, der erst nach 124 m Auffahrt das Plateau erreicht. Es handelt sich um ein Relikt aus der NS-Zeit und diente damals nur der Bewirtung offizieller Gäste (Diplomatenhaus)

Als Notaggregat für den Aufzug steht noch ein 8 Zyl. Dieselmotor mit 300 PS aus dem Jahre 1940 von MAN zur Verfügung.

 
Entschädigt wurde man dafür durch die Fahrt im historischen Lift mit messinghochglanzpolierten Wänden und dem mondänen Kehlsteinhaus inkl. „souvenirjägerangenagtem“ Marmorkamin. Das Haus diente den Nazis als imposantes Repäsentationsgebäude und anschließend der US-Armee als Erholungsziel.

Wer den kurzen Weg zum Gipfelkreuz auf sich nahm, erhielt mit Blick auf die Panormatafel doch noch einen guten Eindruck der möglichen Aussicht. Das Abfotografieren dieser Tafel bietet findigen Genossen bei geeigneter Bildnachbearbeitung die Möglichkeit, daheim doch mit der tollen Aussicht angeben zu können.

Den Abend füllte der Besuch im bequehm über den Hof zu erreichenden, vom Bad Reichenhaller Volkstheater bespielten SaIettI (bayrisch für kleiner Saalbau) aus. Gegeben wurde „Engel Aloisius Zefix Haleluja“, der Versuch einer zeitgenössichen Adaption des bekannten „Ein Münchner im Himmel“. Auch wenn die schauspielerische Leistung für ein Laientheater als angemessen bis gut zu bezeichnen war, so „zündete“ das Arrangement im Ganzen leider nicht so richtig.

Sonntäglicher Abschluss war die Sammlerbörse im Salettl in gewohnter Qualität mit vielseitigem und reichhaltigem Angebot drinnen und Sonnenschein auf der Terasse draußen.

Auch sicher im Namen der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer schließe ich mich ausdrücklich dem bereits ausgesprochenen Dank unseres Vorsitzenden an den örtlichen Ausrichter, unseren Sammlerkollegen Peter Renoth samt Frau an. Die Mischung für ein kurzweiliges angenehmes Treffen mit wie immer genügend Raum für mehr oder minder fernmeldetechnischen Austausch hat gestimmt.


Norbert Ortlieb