Mit Klaus Koal am Mikrofon starteten wir zu einer ausführlichen Stadtrundfahrt, die uns das wieder großzügig aufgebaute Cottbus näher brachte. Eine interessante Universitätsstadt mit vielen schönen Gebäuden aus der Gründer- und Jugendstilzeit.
Und auch die weitere Umgebung von Cottbus mit ihren Kontrasten beeindruckte. Da ist zum Einen der unwirtliche Braunkohle-Tagebau, der die Landschaft regelrecht umgepflügt und aufgewühlt hat; allerdings in einigen Jahren als Basis für eine neue, touristisch reizvolle Seenplatte dienen wird. Zum Anderen liegt nicht weit davon entfernt Schloss Branitz mit seinem weltberühmten Landschaftspark, den Fürst Pückler – von dem wir bisher nur das Eis kannten - im 19. Jahrhundert auf dem an und für sich wenig fruchtbaren Sandboden der Region in jahrzehntelanger Arbeit anlegen ließ.
Zum Mittagtisch ging es zurück in die Stadt in die „Freizeitoase am Amtsteich“. Herrlich in einem Park gelegen. Auch hier merkte man das Flair der Bundesgartenschau von 1995. Allerdings kümmerte sich der Koch dort ganz rührend um die Essens-Sonderwünsche der Wenigen von uns, die sich nicht zu einem der für uns vorgesehenen gemeinsamen Gerichte entschieden hatten. Dass er darüber mit der für alle übrigen Teilnehmer vorbestellten Mahlzeit gewaltig in Verzug geriet, schien ihn nicht wirklich zu bekümmern. Sei’s drum, der Aufenthalt war gemütlich, und wir setzten schließlich mit Bus unseren Ausflug fort.
Nachmittags besichtigten wir das Fernmeldemuseum Cottbus, wo uns Cottbusser Fernmeldefreunde liebevoll informierten und bewirteten. Hier haben ehemalige Postler ihre berufliche Vergangenheit in die Neuzeit gerettet. Natürlich interessierten uns bei den Endgeräten besonders die vielen, überwiegend vom RFT-Werk Nordhausen hergestellten DDR-Telefone. Doch genauso interessant war, was die Kollegen uns zum Fernschreibbetrieb und zu den Fernsprech-Vermittlungsämtern der DDR erzählen konnten. Angefangen von den Reichspostsystemen 22 und 27 bis hin zu den von RFT entwickelten Motorwähler- und Koordinatenschalter-Amtssystemen und -Nebenstellenanlagen, alles war vorhanden und wurde kenntnisreich erläutert und vorgeführt.
Zurück im Dorotheenhof begann nach dem Abendessen die offizielle Mitgliederversammlung unseres Vereins. Die sich anschließende Fachsimpelei im allmählich kleiner werdenden Kreis war so interessant, dass die letzten erst gegen Mitternacht zu Bett gingen.
Am Sonntagmorgen endete das Treffen mit der traditionellen Sammlerbörse. Die Sonne machte Laune, der Zugang zum ebenerdigen Raum war ideal. Über ein so vielfältiges Angebot haben vor allem die Cottbuser Fernmeldefreunde und die aus Dresden angereisten IGHFt-Mitglieder.
Hier nochmals von uns allen Dank und Anerkennung an das Ehepaar Koal für die gelungene Ausrichtung dieses Treffens.
Dietrich Arbenz
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