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Rostock Frühjahr 2012


Unser diesjähriges Frühjahrstreffen fand im Nordosten, in der alten deutschen Hafenstadt Rostock statt. Für diejenigen Vereinsmitglieder, die leider nicht den Weg hierher gefunden haben, ein kleiner Geschichtsüberblick: Rostock liegt an der Ostsee und war neben Lübeck eine wohlhabende Hansestadt. 1419 wurde hier die erste Universität in Nordeuropa gegründet. Die Marienkirche aus dem 15. Jahrhundert wurde ebenso wie ein Grossteil der historischen Altstadt im Jahre 1942 durch Fliegerangriffe schwer zerstört, aber von der DDR relativ schnell wieder aufgebaut. Besonders sehenswert sind die Marienkirche, der Neue Markt, das Rathaus mit unterschiedlichen Baustilen und seinen sieben Türmen, der Universitätskomplex sowie das Kloster zum Hl. Kreuz, um nur einige zu nennen.

So, und nun zum eigentlichen Grund unserer Reise, dem Sammlertreffen, das diesmal von unserem Kollegen Gerhardt Hantusch organisiert wurde. Freitag, wie üblich Anreise. Wer über die A20, so wie ich, aus Richtung Lübeck anreiste, hatte den Eindruck, er fuhr mit seinem Pkw die 110 Kilometer durch ein blühendes Rapsfeld, welches nur durch die Autobahn zerschnitten wurde. Ich nehme an, den Sammlerkollegen, die aus anderen Richtungen kamen, erging es ebenso. Ja, der Abend verlief dann so, wie Gerhardt es angekündigt hatte, und wie wir das mögen: Einchecken, Abendessen, Rostocker Bier probieren und klönen bis zum Abwinken. Am Samstagmorgen, nach einem guten Frühstück im Hotel, ging es dann mit dem Auto oder auch mit der Straßenbahn zum Stadthafen, um unser Besichtigungsprogramm zu starten. Der Eisbrecher "Stephan Jantzen", der grösste jemals in Russland gebaute Diesel-elektrische Eisbrecher, heute ein technisches Museumsschiff, war unser erstes Besichtigungsziel. Durch fachkundiges Personal wurde uns eine Führung durch das gesamte Schiff ermöglicht. Nach ca. zwei Stunden harter Kletterarbeit durch mehrere Decks haben wir einen kleinen Einblick in den Alltag der Besatzung bekommen, von den Maschinenräumen ganz unten bis zur Brücke ganz oben. Hier noch ein paar technische Daten: Länge 68 m, Breite 18 m, Tiefgang 5,6 m; drei Dieselmotoren mit je 2.150 PS zur Erzeugung des Stroms, mit dem die drei E-Motoren zum eigentlichen Fahrbetrieb des Schiffes versorgt werden. Mit einer Leistung von 5.400 PS war das Schiff in der Lage, eine Eisdicke von 2,5 Metern zu brechen. Da dieses Brechen oft im schnellen Vorwärts-/Rückwärtsbetrieb erfolgt (Umschaltung in 8 sek.), erklärt sich der erforderliche Einsatz der Elektromotoren für die zwei Festpropeller (Schiffsschrauben) – bei Dampf- oder Dieselmotoren ist das nicht machbar; außerdem würde das eine lange Antriebswelle nicht verkraften.

Nach soviel Technologie kam für uns jetzt der gemütliche Teil, nämlich eine Hafenrundfahrt nach dem mondänen Badeort Warnemünde und zurück. Vorbei ging es an kleinen Werften (die große Warnow-Werft gibt es nicht mehr), an Yachthäfen und Anlegern für Fähr- und Frachtschiffe bis in den Warnemünder Ostseehafen. Hier merkten wir an einem bisher angenehmen Nachmittag dann doch die Brise der See. Nach einer kurzen Wendung ging es mit Kaffee und Kuchen bei herrlichem Sonnenschein und im Vorbeifahren recht großer, finnischer Fährschiffe zurück zum Ausgangspunkt, dem Stadthafen. Hier hatten wir um 16 Uhr noch eine Verabredung mit einem Stadtführer, der mit uns einen Rundgang durch einen Teil der Historischen Altstadt, entlang der Stadttore und den Wallmauern, dem Kulturhistorischen Museum, dem Universitätsplatz, dem Ständehaus, dem Steintor bis zum Rathaus machte. Es gab viel Interessantes zu sehen und zu hören. Gegen 18 Uhr waren dann alle wieder im Hotel. Bis zum Beginn des Abendprogramms hatten wir genügend Zeit, um das heute Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen. Nach dem Abendessen, es gab ein gemischtes Buffet, zeigte uns Herr Hantusch einen kleinen Videobericht über die Einführung des Telefons in Rostock, den der NDR bei ihm zuhause aufgenommen hatte und der im Regionalfernsehen gesendet worden war. Ergänzt wurde der Vortrag durch eine Bildershow. Der Rest des Abends galt dem gemütlichen Beisammensein, wo noch so manches Bier den richtigen Weg fand.

Am Sonntag - der Wettergott meinte es gut mit uns - fand dann der Flohmarkt im Aussenbereich des Hotels statt. Eingeladen war neben der Presse auch der NDR, der Filmaufnahmen machte, um daraus einen ca. Drei-Minuten-Beitrag für das Nordmagazin über unser Vereinsleben zu senden. Die Ausstrahlung erfolgte am Samstag, dem 5. Mai 2012 – eine Kopie dieses Fernsehbeitrages werden wir auf unserer Homepage www.sig-telefon.de unter >Pressespiegel einstellen.

Nochmals vielen Dank an Gerhardt Hantusch für seine Mühe und viele Arbeit, die er im Vorfeld für dieses Treffen geleistet hat – und für das tolle Erlebnis, das er uns damit bereitet hat.

Reinhard Pobloth

01

Eisbrecher "Stephan Jantzen" im Rostocker Stadthafen

 

 

02

Aufgang zur Schiffsbesichtigung (Foto C.P. Goedecke)

 

Weitere Bilder in Farbe sehen Sie auf unserer Homepage unter > Sammlertreffen
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